Lucinda Brand (Niederlande) und Daan Soete (Belgien) sind die Sieger des zweiten Gravel-WM-Qualifikationsrennens beim 3RIDES in Aachen. Während sich die ehemalige Radcross-Weltmeisterin auf der zweiten von drei Runden auf den 123 Kilometern in Aachen schon in der zweiten Runde von ihren weiblichen Konkurrentinnen absetzte, überraschte Soete die männliche Konkurrenz als Außenseiter erst im Zielsprint. Beste deutsche Teilnehmerin war Rosa Klöser (Team MAAP x Rose Global Athlete), die sich in einem Weltklassefeld unter anderem von Topstar Lorena Wiebes (Niederlande) löste. Der Belgier Soete war stolz darauf, seinen Landsmann und Held der Belgier, Greg van Avermaet, geschlagen zu haben: “Ich habe voll auf den Sprint gesetzt. Ich komme aus dem Cyclocross und habe in der letzten Kurve Vollgas gegeben, das war mein Vorteil im ZIel.” Im Zielsprint belegte der Deutsche Frederik Raßmann (Rose Racing Circle) den zweiten Platz, Dries van Gestel (Belgien) kam als Dritter ins Ziel. Das Gravelrennen war der sportliche Höhepunkt der dritten Ausgabe des 3RIDES. Mehr als 5.000 Teilnehmer nahmen an den verschiedenen Rennen und Ausfahrten vom CHIO-Gelände aus Teil, die meisten davon aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Insgesamt waren Teilnehmer aus 63 Nationen in Aachen.
“Die Frauen haben nicht gedödelt”
Superstar Greg van Avermaet, Olympiasieger von 2016, verfehlte das Treppchen knapp. “Gravel ist nicht einfach, man muss immer drücken. Es war wie ein Ausscheidungsrennen. Ich war froh, dass ich so nah am Sieg war - aber beim Steuern in der Kurven bin ich eben nicht der beste.” Lucinda Brand bestritt in Aachen ihr erstes Gravelrennen. “Meine Taktik war, vorne zu bleiben. Am Ende der Runde war es technisch am anspruchsvollsten, da hatte ich meine Vorteile”, sagt Brand. Später im Rennen hatte Brand noch Probleme mit der Kette, fand aber einen männlichen Mitfahrer, mit dem sie ihren Vorsprung sicherte. “Die Frauen haben hier nicht gedödelt, sondern richtig Tempo gemacht”, sagte die Überraschungs-Zweite Rosa Klöser. “Die Strecke war cool und hatte etwas von Klassikerrennen.”
Niederländische Sieger beim ersten deutschen UCI Gran Fondo
Jordy Vermeulen (Niederlande) ist der erste Sieger eines UCI Gran Fondos in Deutschland. Auf der 120 Kilometer langen Strecke von Aachen zum Rursee und zurück setzte sich der 22 Jahre alte Niederländer vom Team Wilvo Group-TWC De Kempen in der Mitte des Rennens ab . Etwa 2.000 Fahrerinnen und Fahrer hatten sich für den sehr anspruchsvollen, ausgebuchten Wettkampf angemeldet und starteten am Sonntag ab 7 Uhr vom Aachener CHIO-Gelände durch die Altstadt nach Südosten in die Eifel. “Es war mein erster Gran Fondo, meine Teamkollegen haben mich dazu überredet - deshalb hatte ich nicht mit dem Erfolg gerechnet”, sagte Vermeulen, der sich etwa 50 Kilometer vor dem Ziel auf und davon machte. Moritz Beinlich vom deutschen Team Strassacker versuchte, dem Spitzenreiter auf den 30 Kilometern alleine zu folgen. “Am Ende war ich überrascht, wie nah die Verfolger dann wieder herangekommen sind. Drei Kilometer vor dem Ziel habe ich mich umgedreht und war überrascht, wie nah sie waren. Dann habe ich nochmal alles gegeben und bin entspannt ins Ziel gerollt.” Sieger Vermeulen brauchte 2:51:02 Stunden für die Strecke (42,09 Km/h). Schnellste Frau war Arianna Pruisscher aus den Niederlanden in 3:09:29 Stunden (37,99 Km/h).
Leon van Bon